Nachruf – Hans Goger (1917 – 2005)
Nachruf zu Hans-Goger, der am 11. Februar 2017 100 Jahre geworden wäre.
Ein Porträt aus dem Kantenball (Heft 5).
Es gebietet sich von selbst, dass wir unsere Porträtreihe mit Hans Goger beginnen, wenngleich uns bewusst ist, gerade bei ihm aus Platzgründen nicht alle wichtigen Lebensabschnitte, Erlebnisse und Erfolge würdigen zu können. Geboren wurde Hans Goger am 11. Februar 1917, zählt also stattliche 85 Jahre voller Abwechslungen und Erlebnisse, teilweise auch tragischer Art. Schon in jungen Jahren zeichnete sich eine vielversprechende sportliche Karriere ab. Leichtathletik, Handball, Schwimmen, Boxen, Radrennen und Segelfliegen zählten gleichermaßen zu seinen Hobbys. Nachdem er während des letzten Weltkrieges ein Bein verlor, so typisch Hans Goger, “habe ich mir überlegt, was ich noch sportlich tun kann“. Er entschied sich für Schwimmen und Tischtennis und feierte trotz seines Handicaps so erstaunliche Erfolge wie den Rheinland-Pfalz-Titel der Behinderten. Nachdem es durch die Kriegswirren mit dem vorgesehenen Studium nicht klappte, machte er sich selbstständig. Zusammen mit Schwerbehinderten baute er eine Produktion von mechanischem Spielzeug, Schaukelpferden und anderen Spielwaren auf; 1948 stieg er auf Fenster- und Türenbau um. 10 Schreiner und einen Meister beschäftigte er, nachdem er selbst eine Schreinerlehre absolviert hatte. 1952 gründete er mit einigen Gleichgesinnten die Tischtennisabteilung des TV Ellerstadt, deren Abteilungsleiter er auch wurde. Trainiert wurde an einem Tisch in seiner Werkstatt, um den sich zeitweise bis zu 40 Spieler/innen tummelten. Damit auch alle zum Zuge kamen, wurde nur Doppel gespielt und alle 10 Minuten gewechselt. Später war Hans auch Vorsitzender des Gesamtvereins, ohne seine Liebe zum Tischtennissport dabei zu vernachlässigen. Heute ist er dessen Ehrenvorsitzender. In der Vereinsgaststätte wurde der größte Nebenraum offiziell zum „Hans-Goger-Zimmer“, und er ließ es sich nicht nehmen, den Einbauschrank dort selbst zu fertigen und zu installieren. Zu seinem 80. Geburtstag erhielt er die „Goldene Ehrennadel“ des Sportbundes Pfalz und vor 2 Jahren mit dem „Obelisk“ die höchste Auszeichnung des Sportbundes Rheinland-Pfalz. Bis vor einem Jahr beschäftigte sich unser Urgestein noch mit den Anfängern, seitdem tritt er diesbezüglich kürzer, ist aber fast immer unter den Zuschauern, wenn die „Erste“ spielt, auswärts meist als einziger Schlachtenbummler. Wir wünschen ihm noch viele Jahre Spaß an „seinem“ Tischtennissport.